Brauchen unsere Innenstädte neue Konzepte?

Das Kaufhaus der Zukunft als neuer Anker.

Wir alle sind damit aufgewachsen, in jeder Stadt mindestens ein großes Kaufhaus zu finden. Große Verkaufsflächen über mehrere Etagen beheimaten Waren aller Art, hier findet jeder genau das, was gesucht wird.

Ein Konzept, das über Jahrzehnte immer mehr oder weniger gut funktioniert hat. Viele namhafte Ketten kamen und gingen, denken wir an Hertie, Horten und die Kaufhalle. Andere veränderten Konzept und Zielgruppe, wie z. B. Woolworth. Und wieder andere kämpfen seit Jahren einen unerbittlichen Kampf gegen sinkende Umsätze und verpasste Chancen, wie Karstadt und Galeria Kaufhof. Die beiden Konzerne versuchten zuletzt sich gegenseitig über Wasser zu halten, in dem beide Unternehmen unter dem Dach der Signa Holding zu Galeria Karstadt Kaufhof fusionierten. Wie diese Fusion weiterging, ist Geschichte geworden.

 

Brauchen wir in unseren Innenstädten keine großen Kaufhäuser mehr?

Doch. Mehr als je zuvor – aber nicht mehr so, wie wir sie kennen.

Kaufhäuser sind aus mehreren Gründen ein wichtiger und essenzieller Bestandteil unserer Innenstädte. Die traditionsreichen Häuser, die nun häufig schließen, hinterlassen riesige leerstehende Gebäude mit viel Geschichte. Die Objekte liegen immer in 1A-Innenstadtlage und sind oft zentraler Dreh- und Angelpunkt für alles, was drumherum passiert. Mit ihnen stirbt ein wichtiger Bezugspunkt, oftmals sogar der einzige Grund, den Innenstädten noch einen Besuch abzustatten.

Diese Gebäude haben meist zusammenhängende Verkaufsflächen über mehrere zehntausend Quadratmeter. Eine Aufteilung und Umnutzung ist in vielen Fällen nur schwer umsetzbar.

Der Kaufhausriese ist tot – es lebe das Kaufhaus der Zukunft!

Schnell wird als deutlich, dass wir – und unsere Innenstädte – nicht einfach so auf Kaufhäuser verzichten können. Auch der Einzelhandel in der direkten Umgebung wird unter dem Wegfall der Giganten leiden. Also braucht es ein neues Konzept. Eines, dass die meterdicken Staubschichten vom Bild das Warenhaus pustet und eine Adaption ins Hier und Jetzt schafft.

Das Kaufhaus der Zukunft steht für Inspiration und Service gleichermaßen. In einem harmonischen Zusammenspiel aus Licht, Klang und Duft tauchen die Besucher für den Moment in eine neue Welt und vergessen die Hektik des Alltags. Im Unterschied zum altbekannten Warenhaus wird der Kunde hier nicht mit einem unüberschaubaren Angebot überschüttet, sondern gezielt mit einem sorgfältig ausgewählten Warenangebot versorgt. Natürlich wie gewohnt, aus allen wichtigen Kategorien.

Das Augenmerk liegt auf Service und Information. Digitale Touchpoints versorgen Kunden mit allem, was wichtig ist. Welches Material hat der Pullover, wo wird er hergestellt, sind die Farben im Kinderspielzeug unbedenklich und wo finde ich Alternativen. Nicht die richtige Farbe oder nur noch wenige Größen vorhanden? Sicher gibt es im direkten Umkreis noch einen Einzelhändler, der das passende Produkt auf Lager hat! Service am Kunden bedeutet eben manchmal auch, ihm den richtigen Tipp zu geben.

Das sind nur wenige Beispiele für das, was ein Konzept für das Kaufhaus der Zukunft ausmachen kann. Wir sind überzeugt, dass es das Warenhaus weiterhin geben muss, nur eben nicht mehr so wie es bisher war. Ideen dazu haben wir genügend – und die Zeit für etwas Neues ist mehr als reif!

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